Sabines Big Apple
Acht wundervolle Tage in New York liegen hinter uns! Wir waren zu Gast bei Ingo Mittelstaedt, der grade Stipendiat bei den ICSP Studios ist und uns in seiner geräumigen Wohnung in Bushwick / Brooklyn ein temporäres zu Hause verschaffte. Das war toll und dank Ingos super Tipps haben wir auch gejetlagged und bei hochsommerlichen Temperaturen jeden Tag ein Stück mehr von New York erkundet. Vielen Dank Ingo!!!
New York im Juli bei über 30 Grad mit zwei Kindern ist das machbar? Auf jeden Fall, wenn auch ein wenig entschleunigt! Aber New York bietet genügend Abwechslung mit kühlen Museen, grünen Parks und sogar einem Strand, der per Metro zu erreichen ist.
Mein persönliches Highlight war das Dia:Beacon Museum, ein Museum für Minimalistische Kunst ausserhalb New Yorks. Die Fahrt mit der Metro North, immer am Hudson River entlang ist wunderschön und erholsam nach der trubeligen Stadt. Ich hätte selbst nie von mir behauptet Fan Minimalistische Kunst zu sein aber das Beacon ist wirklich beeindruckend! Jedes Werk hat ausreichend Platz seine Wirkung zu entfalten, eine Kathedrale der Kunst! Nelio und Liam klagten zwar immer wieder über Langeweile, mir hat es aber besonders Spass gemacht mit den beiden die Kunstwerke zu erforschen und zu ergründen und auf ihre vielen neugierigen Fragen einzugehen, die überhaupt keinen gelangweilten Eindruck machten. Besonders beeindruckt hatten uns die Wandarbeiten Sol Le Witts, Nelio sogar so sehr, das er einige Tage später eine kleine Kunstunterrichtsstunde dazu verlangte!
Wir schafften sogar noch weitere Museen: das von Renzo Piano erbaute, gerade neu eröffnete Whitney Museum rief Erinnerungen an mein Studium wach, währenddessen ich mich viel mit Amerikanischer Malerei beschäftigt hatte. Dort hat uns besonders der mechanische Zirkus von Calder fasziniert!
Nelios und Liams Lieblingsmuseum war – Dank des Filmes „Nachts im Museum“, das Natural History Museum, auch wenn die vielen ausgestopften Tiere in den Diorahmen Fragen aufwarfen, weshalb die denn alle sterben mussten. In der Afrikanischen Abteilung entdeckten wir viele Gegenstände, die wir von früheren Reisen mitgebracht hatten wieder, und mir wurde bewusst wieviel die Kinder über Afrika wissen. Mal schauen, was sie dieses Jahr noch alles lernen werden!
Aber natürlich waren wir nicht nur in Museen sondern haben auch die spektakuläre Stadt erkundet, haben über den Wettkampf bei der Erbauung der Hochhäuser gelesen, der alten wie dem Empire State und dem Chrysler, als auch der neuen am neuen One World Trade Center!
Wir sind vor der grandiosen Kulisse Manhattans auf den Felsen im Central Park geklettert, haben diverse Wasserspielplätze besucht, sind im High Line Park auf der ehemaligen Metrotrasse gewandelt, haben dort einen Teil von Olafur Eliasson weißer Legos zu einer stetig wachsenden Fantasiestadt verbaut, haben uns in Jeppe Heins Fontäne im Brooklyn Bridge Park abgekühlt, haben den Ausblick von der Brooklyn Bridge auf Manhattan genossen, sind mit der Staten Island Ferry an der Freiheitsstatue vorbei gefahren und waren sogar am Strand!
Nelio und Liams Lieblingstag war sicherlich der Tag am Strand in Coney Island. Wobei sie den legendären Vergnügungspark (zum Glück) links liegen liessen und sich auf Sand, Meer und Burgen bauen stürzten – und auf die super leckeren, saftig süssen Mangos in Blütenform am Stil die dort verkauft wurden.
Ansonsten waren sie auch ganz begeistert von den vielen Graffitis in Bushwick und haben alles begeistert fotografiert und wollen jetzt am liebsten eigene Graffitis machen!
Jetzt sitze ich gerade im Flugzeug nach Seattle, um mich herum trocknet die nicht ganz trocken gewordene New Yorker Wäsche, auf dem Weg zum nächsten Stop unserer Reise – dem Islewilde Festival auf Vashon Island. Das wird sicherlich ein großer Kontrast zu unserer letzten Woche: bestimmt 10 Grad kühler, morgen ist Regen angesagt, wir Zelten irgendwo mitten in der Natur, ohne Strom und fliessend Wasser mit vielen anderen Künstlern! Wir sind gespannt und freuen uns drauf!