Nach 4 Wochen Myanmar und insgesamt drei Monaten Südostasien waren wir Anfang Dezember übervoll an neuen Eindrücken, vom Reisen erschöpft und sehnten uns nach Strand, Ruhe und Entspannung.
Koh Chang Loi, das kleine Koh Chang, der Tipp unseres Freundes André Schuhmacher, erwies sich dabei als Volltreffer: wir landeten auf einer kleinen thailändischen Insel direkt hinter der Grenze zu Myanmar, die noch ganz verschlafen und kaum touristisch erschlossen ist.
Mit einem Slowboat kamen wir auf der anderen Seite der Insel an und mussten mit Mopedtaxis quer durch den Regenwald zu unserem, von André empfohlenen Guesthouse fahren. Mit Kindern und all unserem Gepäck eine echte Herausforderung, die aber auch viel Spaß machte. Ganz passten wir dann doch nicht auf die Mopeds, wir mussten uns eins extra für unser Gepäck „leisten“. Die netten Mopedtaxifahrer halfen uns dann auch, das Gepäck die Felsen hinauf zum Crocodile Rock Resort zu schleppen, und wir wurden herrlich mit eiskaltem Rosellasaft begrüßt.
Unser Gastgeber Tonn und seine Frau Piet erwiesen sich als sehr liebenswerte und entgegenkommende Menschen, die ihr Resort selbst aufgebaut und wundervoll gestaltet in die Felsen gebaut haben. Es gab leckerstes Essen und einen atemberaubenden Blick auf das türkisblaue Meer. Unsere Bungalows hatten Meerblick und eine Veranda mit Hängematte. So ließ es sich herrlich entspannen und einfach nur runterkommen von all unserem Reise- und Besichtigungsstress und wir konnten auch unsere myanmarischen Magenprobleme auskurieren.
Auch für Anja und Maribel waren es wunderschöne Tage, denn auch Uve kam am kommenden Morgen an und sie waren das erste Mal seit Neuseeland wieder als Familie vereint. Kein Wunder, dass sie gar nicht mehr weg wollten und sogar noch ein paar Tage länger als wir blieben, da sie keine Lust auf Bangkok und Großstadt hatten.
So verbrachten wir fast eine ganze Woche auf der schönen kleinen Insel, gingen am Strand entlang zu den wenigen anderen Resorts und Restaurants, badeten, lasen, schrieben unseren Myanmar Blog und faulenzten wie schon lange nicht mehr. Es tat uns allen sehr gut, einfach nur das Meer zu sehen und den Blick gleiten zu lassen, ohne uns groß von der Terrasse wegzubewegen.
Schweren Herzens verließen wir dieses bezaubernde Kleinod und machten uns per Nachtbus auf den Weg in Richtung Bangkok, wo wir uns mit Frederik, Corinna und ihren Kids verabredet hatten und auf die wir uns auch schon sehr freuten. Nach einem großen Willkommensbahnhof machten die Jungs nun zu fünft die Shanti Lodge unsicher. Am Ende fiel der kleine Julias kopfüber in den hauseigenen Springbrunnen. Zum Glück hatte es Sabine gesehen und zog ihn sofort am Kragen wieder aus dem Wasser. Was für ein Schreck zu später Abendstunde! Frederik und Corinna brachten uns allerhand Dinge aus der Heimat mit und so war die anstehende Bescherung gesichert. Große Freude löste ein schon etwas harter Kanten Roggenbrot bei Nelio und Liam aus, der gerecht geteilt und genüsslich verspeist wurde.
Gleich am ersten Abend wurde Liam seinen nächsten Zahn los: beim Rumalbern mit Julias gab es einen kurzen und schmerzlosen Zusammenstoss und raus war er! Einen Tag verbrachten wir gemeinsam im Zoo in Bangkok, wo das Füttern der Giraffen und die Begegnung mit den gefährlichen australischen Cassouari die besonderen Highlights waren. Außerdem liebten die Kinder das rasante Tuk Tuk fahren und hatten sich wie die Erwachsenen viel zu erzählen und zu zeigen.
Gemeinsam fuhren wir dann weiter auf die südöstliche Seite Thailands, wo wir die Weihnachtszeit auf zwei anderen Inseln verbrachten. Zunächst ging es auf das etwas kleinere Koh Mak, wo wir mit dem Banana Sunset ein von Kambodschanern betriebenes und abseits gelegenes nettes Ressort bewohnten. Ein Highlight war die toll gelegene Abhängterrasse direkt am Meer, wo wir zum Sonnenuntergang unsere Cocktails schlürften. Die Kinder waren besonders vom großen Billardtisch und dem Kicker angetan.
Hier verfolgten wir dann auch ein anderes geplantes künstlerisches Projekt weiter und drehten mehrere Stopmotion Episoden. Das sehr viel unbekanntere Buch der fliegenden Inseln von Jonathan Swifts Gullivers Reisen stand ebenso Pate wie eine Ausschreibung zu filmischen Künstlerselbstportraits. Auch die Kinder waren wieder im Filmrausch und so drehten wir mehrere kleine Sequenzen. In der finalen Version unseres Festivalbeitrags läuft dann Frederik mit dem Buch von Jonathan Swift über die Insel und das Meer.
Ansonsten erkundeten wir mit Mopeds die Insel, machten einen Tauch- und Schnorcheltrip mit dem Boot und trafen Anja, Uve und Maribel wieder, die in einem anderen Ressort untergekommen waren.
Den zweiten Teil der Reise weilten wir auf der wesentlich größeren Insel Koh Chang, die nur wenige Kilometer entfernt lag und um einiges touristischer war. Dort machten wir einen schöne Wanderung zu einem großen Wasserfall, wo man auch gut baden konnte. Auf dem Weg besuchten wir zufällig eine Krokodilfarm und erhielten eine recht spektakuläre Sondervorführung. Julias ahmte noch tagelang das aufgerissene Maul der Krokodile nach. Der Höhepunkt war Krokodilstreicheln! Es kostete ganz schön viel Überwindung zu den großen Reptilien ins das Becken zu gehen und ich hatte doch gehörigen Respekt vor den Riesenechsen!
Unsere Bungalows am Strand waren schön gelegen und nach der ersten lauten Thai-Karaoke-Nacht wurde es zum Glück auch abends ruhiger. Es war ein toller Ort, an dem wir auch das Weihnachtsfest gemeinsam begangen. Mit einem gebastelten Baum aus Palmblättern, Tempelkerzen und importierten Weihnachtsbaumschmuck aus der Heimat saßen wir singend vor unseren Bungalows. Die feierliche Atmosphäre, die mitgebrachten Lebkuchen und die tollen Geschenke seiner Klassenkameraden machten besonders Liam recht traurig und voller Heimweh. Er freute sich dann aber genau wie Nelio sehr über die neuen E-book Reader und beide fingen noch in der selben Nacht an, lange zu lesen!
Die Großen genossen ein herrliches Mahl am Strand und wir feierten mit leckeren Cocktails auf unsere spezielle Art und Weise dieses außergewöhnlich schöne Weihnachtsfest. Außerdem bekamen die Kids noch einen Elefantenausritt geschenkt und so kletterten wir am kommenden Tag auf die riesigen grauen Tiere. Zum Glück entschieden wir uns für die Variante inklusive des Baderituals. So hatten wir alle einen Mordsspaß beim Plantschen, Spritzen und Tauchen und auch den Eindruck, dass es den Elefanten selbst viel Freude bereitet! Abends, bei einem Strandspaziergang schickten wir gemeinsam eine Himmelslaterne in die Nacht und aßen dann ganz nach alter Familientradition Fondue, auf thailändisch einen Hot Pot!
Insgesamt waren die gut zwei Wochen Thailand (auch Dank der vielen Massagen!) echt erholsam und eine notwendige „Urlaubsetappe“ für uns alle. Die Tage vergingen wie im Flug und wir wären überall auch noch gerne länger geblieben. So stiegen wir dann am 26. Dezember wieder motivierter in den Reisebus und fuhren alle gemeinsam in Richtung Kambodia, wo uns mit Angkor Wat ein weiterer asiatischer Tempelhöhepunkt erwartete!
Ganz ehrlich….toll, dass ihr solche komplizierten Reisen mit euren Kindern macht.
Ist ja nicht ganz billig die Flüge auch wenn ihr viel auf eigene Faust organisiert.
Ich bin viel für einen Reiseveranstalter unterwegs und muss echt sagen…in Ländern wie Myanmar oder Vietnam Hut ab!
Thailand ist natürlich eher ne Entspannung ;-)…sehr touristenfreundlich
Für Kinder glaube ich aber tolle Erfahrungen, zu sehen wie diese Länder funktionieren, die Art wie man kommuniziert,
das gibt es ja im geregelten Europa fast nicht mehr. Und klar die Tierwelt so nah dran.
Grüße
I
Super Artikel!
Thailand ist ein wundervoller Ort.
Meinte Tante hatte sich ein Haus am Meer dort gemietet und war fasziniert.
VG Frank